Winnie Böwe Sopran, Rezitation
Christoph Keller, Klavier
Hanns Eisler: »Hollywooder Liederbuch« (1942/43)
Hanns Eisler: Exil-Kantaten in der Fassung für Singstimme und Klavier
sowie Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann, Stefan Wolpe, Kurt Weill u. a.
»Man ist nicht ungestraft in Hollywood«
Exil ist politisches Schicksal, Exil ist Rettung, aber auch Elend. Exil ist ein »Wartesaal«. »Für mich ist es hier eine Hölle der Dummheit, der Korruption ... und der Langeweile. Das einzig gute ist mein neues Liederbüchlein …«, schrieb Hanns Eisler über seine 47 Lieder zumeist auf Texte von Bertolt Brecht, komponiert 1942/43 in Santa Monica nahe Hollywood. Sie entwickeln sich zu einer Art musikalischen Tagebuchs und nehmen auch klassisch-romantische Liedformen auf – Sehnsucht nach
deutscher Kultur? Die Sopranistin Winnie Böwe bringt genau die Flexibilität mit, die Hanns Eislers Stilmischungen gerecht wird. Und der versierte Eisler-Kenner Christoph Keller stellt das »Hollywooder Liederbuch« in den Kontext von Eislers Kantaten aus dieser Zeit und von Liedern weiterer Exilkomponisten wie Stefan Wolpe und Kurt Weill.