Grenzübertritte öffnen den Geist. Bei György Ligeti sind es die Grenzen zwischen den Stufen der Tonleiter, die sich Schritt für Schritt auflösen. Engmaschige Klanggewebe führen in neue Welten, zwischen Angst und Faszination. Die Norwegerin Kristine Tjøgersen holt die Natur in den Konzertsaal. In ihr Auftragswerk sind die Stimmen von Seevögeln eingeschrieben. Aus den "Nocturnes" von Ramon Lazkano tönt musikalische Vergangenheit: Der Pianist Alexandre Tharaud begegnet wie in einer Halluzination dem Erbe Chopins. Längst gefallen ist hingegen die Grenze zwischen der E-Gitarre und der E-Musik. Das Elektrische und das Ernste verstehen sich aufs Beste, vor allem bei Hugues Dufourt, der für den Solisten Yaron Deutsch ein Kammerkonzert entwirft.
Kristine Tjøgersen
Røst
für Kammerorchester
(Uraufführung)
Kompositionsauftrag des WDR
Ramon Lazkano
Mare Marginis
für Klavier und Kammerorchester
(Uraufführung)
Kompositionsauftrag des WDR, des Orchestre National de France/Radio France
und des Euskadiko Orkestra/Robert Trevino
György Ligeti
Ramifications
für 12 Streicher
Hugues Dufourt
L'enclume du rêve d’après Chillida
für E-Gitarre und Kammerorchester
(Uraufführung)
Kompositionsauftrag des WDR und des Festival Wien Modern
Mitwirkende:
Alexandre Tharaud Klavier
Yaron Deutsch E-Gitarre
WDR Sinfonieorchester
Sylvain Cambreling Leitung