Fünf Konzerte mit Mitgliedern des WDR Sinfonieorchesters und Gästen im Funkhaus am Wallrafplatz Köln.
1. Kammerkonzert
Die großen romantischen Kammermusiktraditionen haben auch in Osteuropa viele Komponisten inspiriert - so etwa Anton Arensky, der im Umfeld seiner eher sinfonisch schöpfenden Landsleute mit seinen Streichquartetten zu einer Art „russischem Brahms“ heranreifte. Ein Sprungbrett für den zwei Jahrzehnte jüngeren Rumänen George Enescu, der die Wurzeln des 19. Jahrhunderts mit Volksmusikeinflüssen seiner Heimat verband. Mit dem Ungarn Ernst von Dohnányi, auch als Pianist hoch bedeutender Vater einer ganzen Musikergeneration, setzen die Musiker:innen des WDR Sinfonieorchesters in ihren solistischen Formationen ein Schlaglicht auf ein besonderes Kapitel des Kammermusikrepertoires.
Mitwirkende:
Gülru Ensari Klavier
Martin Leo Schmidt Violoncello
Cristian-Paul Suvaiala Violine
Anton Arensky
Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 35
Mitwirkende:
Cristian-Paul Suvaiala Violine
Mischa Pfeiffer Viola
Martin Leo Schmidt Violoncello
Simon Deffner Violoncello
Ernst von Dohnányi
Klavierquintett Nr. 2 es-Moll op. 26
Mitwirkende:
Gülru Ensari Klavier
Cristian-Paul Suvaiala Violine
Carola Nasdala Violine
Mischa Pfeiffer Viola
Martin Leo Schmidt Violoncello
2. Kammerkonzert
Der Komponist, der dieses Programm einrahmt, fehlt viel zu oft im Konzertrepertoire: Prinz Louis Ferdinand von Preußen, der vor fast auf den Tag genau 250 Jahren zur Welt kam. Ein Genie am Klavier und als Komponist. Beethoven widmete ihm eigene Werke und schätzte sein künstlerisches Talent außerordentlich. Mit 34 traf den Prinzen im Gefecht mit Napoleons Truppen eine tödliche Kugel - und so soll dieses Konzert zu seinen Ehren auch eine musikalische Mahnung gegen den Krieg sein. Doppelbödig haben Schumann und Mahler Grenadieren und dem Tambour in Liedern musikalische Denkmäler gesetzt. Der junge Rudi Stephan, der mit nur 28 Jahren im Ersten Weltkrieg fiel, teilt das Schicksal Louis Ferdinands gut 100 Jahre nach ihm.
Prinz Louis Ferdinand von Preußen
Andante und Variationen B-Dur
für Klavier, Violine, Viola und Violoncello op. 4
Mitwirkende:
Adrian Bleyer Violine
Katharina Arnold Viola
Sebastian Engelhardt Violoncello
Tobias Koch Klavier
Rudi Stephan
Musik für sieben Saiteninstrumente
Mitwirkende:
Slava Chestiglazov Violine
Adrian Bleyer Violine
Katharina Arnold Viola
Martin Leo Schmidt Violoncello
Michail-Pavlos Semsis Kontrabass
Emily Hoile Harfe
N. N. Klavier
Robert Schumann
Die beiden Grenadiere
für Bariton und Klavier
Text von Heinrich Heine
Mitwirkende:
N.N. Bariton
Tobias Koch Klavier
Gustav Mahler
Der Tamboursgsell aus
"Des Knaben Wunderhorn"
Fassung für Bariton, Klarinette, zwei Hörner,
zwei Violen und zwei Violoncelli
Mitwirkende:
N.N. Bariton
Lewin Kneisel Klarinette
Haeree Yoo Horn
Marlene Pschorr Horn
Katharina Arnold Viola
Katja Püschel Viola
Martin Leo Schmidt Violoncello
Sebastian Engelhardt Violoncello
Prinz Louis Ferdinand von Preußen
Oktett für Klavier, Klarinette, zwei Hörner,
zwei Violen und zwei Violoncelli
Mitwirkende:
Tobias Koch Klavier
Lewin Kneisel Klarinette
Haeree Yoo Horn
Marlene Pschorr Horn
Katharina Arnold Viola
Katja Püschel Viola
Martin Leo Schmidt Violoncello
Sebastian Engelhardt Violoncello
3. Kammerkonzert
Zwei Musiker wandern durch das sommerliche Oberösterreich, finden Unterkunft bei einem musikliebenden Advokaten - und der eine sorgt nicht nur mit einem neuen Werk für neuen Stoff zum gemeinsamen Musizieren, sondern fängt auch noch die ganze alpenländische Schönheit darin ein. Sicher hat Schubert nicht geahnt, dass er auf seiner Reise an der Seite des Sängers Johann Michael Vogl mit dem "Forellenquintett" für einen wahren "Hit" der Kammermusik sorgen würde, in dessen Schatten sich viele andere drängen. So etwa der im Vergleich zu Schubert mehr als ein Jahrzehnt ältere Louis Spohr, der in seinem 75-jährigen Leben von den Tagen Mozarts bis zu den Romantikern ein vielseitiges Oeuvre schuf.
Louis Spohr
Potpourri Nr. 2 B-Dur op. 22
für Solo-Violine und Streichquarett
"On Themes of Mozart"
Mitwirkende:
Georgeta Iordache Violine solo
Ye Wu Violine
Cristian-Paul Suvaiala Violine
Mischa Pfeiffer Viola
Christine Penckwitt Violoncello
Mikhail Glinka
Sextett Es-Dur
für Klavier, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass
"Gran sestetto originale"
Mitwirkende:
Haiou Zhang Klavier
Ye Wu Violine
Cristian-Paul Suvaiala Violine
Tomasz Neugebauer Viola
Susanne Eychmüller Violoncello
Michael Geismann Bass
Siegfried Matthus
Nachtlieder
für Bariton, Streichquartett und Harfe
Mitwirkende:
Arndt Schumacher Bariton
Emily Hoile Harfe
Ye Wu Violine
Georgeta Iordache Violine
Mircea Mocanita Viola
Susanne Eychmüller Violoncello
4. Kammerkonzert
Wenn Mozart für einen Solobläser komponierte, hatte er meist einen engen Freund im Sinn: So zum Bespiel den Hornisten Joseph Leutgeb - zunächst Mitglied der Salzburger Hofkapelle, dann hauptberuflich Käsehändler in Wien. Mozart versorgte ihn aber weiter mit Musik. Neben den berühmten vier Konzerten schrieb er für ihn eines der schönsten Hornquintette, das nicht nur wegen des charakteristischen Blasinstruments, sondern auch wegen der seltenen Besetzung mit zwei Bratschen von einem besonderen, dunkel gefärbten Klang geprägt ist. Besonders entdeckenswert: Louis Spohrs Oktett, für den einstigen Haydn-Förderer Tost entstanden, das raffiniert platzierte Reminiszenzen an Beethoven, Mozart und Händel aufbietet.
Ludwig van Beethoven
Streichtrio D-Dur op. 9,2
Mitwirkende
Sara Etelävuori Violine
Tomasz Neugebauer Viola
Simon Deffner Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart
Hornquintett Es-Dur op. 407
Mitwirkende
Premysl Vojta Horn
Sara Etelävuori Violine
Christoph Zander Viola
Tomasz Neugebauer Viola
Simon Deffner Violoncello
Louis Spohr
Oktett E-Dur op. 32
Mitwirkende
Sara Etelävuori Violine
Christoph Zander Viola
Tomasz Neugebauer Viola
Simon Deffner Violoncello
Axel Ruge Kontrabass
Lewin Kneisel Klarinette
Premysl Vojta Horn
Jonathan Wegloop Horn
5. Kammerkonzert
Frankreich war immer die Heimat besonders farbenreicher Kammermusik, an der Seine hatte man viel Gespür für die Feinheiten der instrumentalen Klangpaletten. So etwa César Franck, der seinem deutschen Zeitgenossen Johannes Brahms eine eigene Lesart der kammermusikalischen Gattungen entgegenstellte, zu hören in seinem Klavierquintett, das zu seinen bedeutendsten Werken zählt. Dem gegenüber stehen Germaine Talleferre und Jean Françaix, die an den unbeschwerten, lichten Ton der Klassik anknüpften statt - wie viele andere der Moderne - an komplizierten atonalen Systemen zu feilen. Eine Neubelegung der Kunst des Divertissement, der geistvollen Unterhaltung.
François Devienne
Quartett g-Moll
für Fagott, Violine, Viola und Violoncello op. 73,3
Mitwirkende:
N. N. Violine
Sophie Beckers Viola
Gudula Finkentey-Chamot Violoncello
Mathis Kaspar Stier Fagott
Germaine Tailleferre
Calme et Sans Lenteur
für Klavier, Violine und Violoncello
Mitwirkende:
Pierre-Alain Chamot Violine
Gudula Finkentey-Chamot Violoncello
Dominic Chamot Klavier
Jean Françaix
Divertissement
für Fagott und Streichquintett
Mitwirkende:
Mathis Stier Fagott
Brigitte Krömmelbein Violine
Pierre-Alain Chamot Violine
Sophie Beckers Viola
Gudula Finkentey-Chamot Violoncello
Raimund Adamsky Kontrabass
César Franck
Klavierquintett f-Moll
Mitwirkende:
Brigitte Krömmelbein Violine
Pierre-Alain Chamot Violine
Sophie Beckers Viola
Gudula Finkentey-Chamot Violoncello
Dominic Chamot Klavier