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SA 2. September 2023 | 20.00 Uhr | Kölner Philharmonie
Macelaru & Goerne
Gustav Mahler/Detlev Glanert
Ausgewählte Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn"
im Original oder bearbeitet für Orchester von Detlev Glanert
Béla Bartók
Der holzgeschnitzte Prinz op. 13
Tanzspiel in einem Akt
Matthias Goerne Bariton
WDR Sinfonieorchester
Cristian Macelaru Leitung
Gustav Mahler vertonte keine Dichterlyrik, sondern lieber Volksliedtexte, und das am liebsten aus der Sammlung "Des Knaben Wunderhorn". Wie ein Übersetzer las er aus den naiven Volksliedtexten ewige Themen wie Liebe und Tod, Schuld und Erlösung heraus und schuf mit seinen psychologisch vielschichtigen Vertonungen wahre Psychogramme überzeitlicher menschlicher Nöte und Gefühle. Auch Bartók, neben Mahler einer von Cristian Macelarus Lieblingskomponist:innen, tat in Märchenstoffen gewaltige Tiefen auf. Er ließ sich von der Geschichte vom verliebten Prinzen, der seine hochmütige Angebetete mit einer Holzpuppe narrt, zu einer geradezu rauschhaften Ballettmusik anregen.
SA 25. November 2023 | 20.00 Uhr | Kölner Philharmonie
Janowski & Bruckner
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 5 B-Dur
WDR Sinfonieorchester
Marek Janowski Leitung
Bruckners Werk ist ganz und gar von den musikalischen Symbolen sakraler Kraft durchdrungen: von weitgeschwungenen choralhaften Themen, von inbrünstigen und weiträumigen Steigerungen, die den Konzertsaal in eine Kathedrale zu verwandeln scheinen. Besonders die fünfte Sinfonie, deren Originalfassung erst mehr als drei Jahrzehnte nach Bruckners Tod erklang, entspricht diesem Ruf. Man nannte sie die "Katholische" oder "Glaubenssinfonie". Umso interessanter, wenn der Dirigent Marek Janowski sich Bruckners Fünfter annimmt: Er hat den großen Romantiker stets vor allem als Architekten gewürdigt - ganz nach dem Motto: Struktur statt Weihrauch.
SA 16. Dezember 2023 | 20.00 Uhr | Kölner Philharmonie
Honeck & Beethoven
Erwin Schulhoff/Manfred Honeck & Tomáš Ille
Fünf Stücke für Streichquartett
in der Bearbeitung für Orchester
Ludwig van Beethoven
Konzert Nr. 4 G-Dur für Klavier und Orchester op. 58
Franz Schmidt
Sinfonie Nr. 4 C-Dur
Yulianna Avdeeva Klavier
WDR Sinfonieorchester
Manfred Honeck Leitung
Ludwig van Beethoven war ein Revolutionär, der eine Musik mit heroischer Geste und schärfsten Konflikten schrieb. Doch er hatte auch seine eher lyrische Seite. So in seinem vierten Klavierkonzert, einem Werk der kleinsten Übergänge und fast kammermusikalischer Orchester-Klavier-Dialoge. Dessen poetische Kraft erhält mit Yulianna Avdeeva besondere Leuchtkraft, hat sich die Pianistin doch bisher vor allem mit Chopin und Schubert einen Namen gemacht. Als instrumentales Requiem, als "die letzte Musik, die man ins Jenseits mitnimmt", wollte Franz Schmidt seine vierte Sinfonie verstanden wissen, die er im Gedenken an seine früh verstorbene Tochter schrieb.
SA 2. März 2024 | 20.00 Uhr | Kölner Philharmonie
Brahms: Ein Deutsches Requiem
Arnold Schönberg
Kammersinfonie Nr. 2 es-Moll op. 38
Johannes Brahms
Ein Deutsches Requiem für Soli, Chor und Orchester op. 45
Christiane Karg Sopran
Andrè Schuen Bariton
NDR Vokalensemble
WDR Rundfunkchor
WDR Sinfonieorchester
Cristian Macelaru Leitung
Ein Requiem, also eine Totenmesse - aber doch weit mehr: Johannes Brahms hat mit seinem gewaltigen "Deutschen Requiem" nicht nur die Grenzen der liturgisch gebundenen Kirchenmusik überschritten. Eigentlich weist das Werk, das eher an ein Oratorium als an eine Messe erinnert, weit über die Bindung an Konfessionen, ja sogar an den sakralen Rahmen hinaus. Brahms schuf eine persönliche Auseinandersetzung mit dem unabwendbaren, alle Menschen vereinenden Schicksal des Todes.
SA 8. Juni 2024 | 20.00 Uhr | Kölner Philharmonie
Macelaru & Capuçon
Richard Strauss
Don Juan op. 20
Max Bruch
Konzert Nr. 1 g-Moll für Violine und Orchester op. 26
Mel Bonis
Salomé op. 100/2
Richard Strauss
Tod und Verklärung op. 24
Richard Wagner
Ouvertüre aus "Tannhäuser"
Dresdner Fassung
Renaud Capuçon Violine
WDR Sinfonieorchester
Cristian Macelaru Leitung
Mélanie Bonis gehört zu den fähigsten Komponist:innen ihrer Zeit und teilte doch das Schicksal ihrer komponierenden Zeitgenossinnen: Musik als Beruf auszuüben war für Frauen seinerzeit undenkbar. Bonis suchte kreative Wege, um in der von Männern dominierten Musikwelt dennoch Gehör zu finden - und änderte ihren Vornamen von "Mélanie" zum geschlechtsneutralen "Mel". Das Konzertprogramm ist geradezu sinnbildlich: Die etablierten Romantiker und Komponistenkollegen Strauss, Wagner und Bruch scharen sich um das musikalische Porträt der umstrittenen antiken Frauenfigur Salomé, die Mel Bonis als ungestümen, leidenschaftlichen, aber auch tief in sich zerrissenen Charakter zeichnet, der mit der Welt ringt.